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1. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. uncounted

1907 - Leipzig : Hirt
Rh Einbunn .cltlienbuf. Fra femmgen Kfrstent^hremberg \s.furstmt.isenjjurg B r. Her z //t. Brcciai.icjweig L. Fr Stent. Zipp e D.o.deutsch er Orclerv ' Rjvrstent. Heu F. Trstentj*iilda/ Sch.trstent.scjararzi H.k .zileessen-Cussel Sm.schsische Herzogt' Wldk .Frstent. Waldeck. Hirts Hin totischerkazlenatlas

2. Geschichte der Neuzeit - S. 88

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
88 Zur Erweiterung: Der Dreiigjhrige Krieg. Sohn des Kurfrsten erhielt Magdeburg. Brandenburg liefe sich durch die Anerkennung seiner Anwartschaft auf Pommern gewinnen. 4. Richelieu war ein guter Katholik; aber er wollte wie König Franz und Heinrich Iv. sterreich nicht zu mchtig werden lassen. Darum trat Frankreich mit den Ketzern" in ein Bndnis, wie vor hundert Jahren mit den Trken. Nach dem Prager Frieden erklrte es offen den Krieg an Spanien, fhrte ihn aber in Deutschland. Wie Wallenstein wollte sich auch Herzog Bernhard ein eigenes Land erobern. Zuerst fate er die frnkischen Bistmer Bamberg und Wrzburg ins uge, dann das Elsa mit andern oberrheinischen Land-strichen; Breisach sollte seine Hauptstadt werden, wurde aber seine vor-lufige Grabsttte. 5. Zuletzt mangelte allen kriegfhrenden Mchten trotz aller Verschlechterung der Mnze das Geld, um die Soldaten zu lhnen. Darum liefen diese grundsatzlos von einem Heer zum andern, oder sie wurden Merode-Brder" und Ruber. Sie setzten den Bauern den roten Hahn" aufs Dach, zwangen sie durch Radeln" (Einklemmen eines Fingers unter den Hahn der Flinte), Zusammenpressen des Kopfes, Aufhngen im Rauch und andere Scheulichkeiten, wie sie die Miseres de la guerre" des Jacques Gallot schildern, ihre Kostbarkeiten herzugeben. Hunderte von Drfern sind damals verschwunden; die Bewohner waren tot, oder sie waren selbst Landstreicher und Ruber geworden, oder sie fhrten einen erbitterten Kleinkrieg gegen die Soldaten.*) 6. der den Friedensschlu verhandelte man schon im Jahr 1640 in Regensburg. Aber der schwedische General San er suchte den Reichstag durch einen verwegenen Marsch der die gefrorene Donau gefangen zu nehmen und durch einen Vorsto nach sterreich einen Aufstand zu entfesseln; pltzlich eintretendes Tauwetter vereitelte den Handstreich. Bauers Nachfolger Torstenson drang zweimal nach Bhmen und Mhren vor; seine Reiter streiften bis vor Wien, wie kaiserliche Reiter-scharen unter dem khnen Flamlnder Johann van Weerth bis gegen Paris. Noch im Sommer 1648 erschien der schwedische General Knigsmark, ein Altmrker, in Bhmen, eroberte den Hradschin und die Kleinseite von Prag und schleppte mit andrer Beute die Silberne Handschrift des Wulfila mit nach Schweden. So endete der Groe Deutsche Krieg in Prag, wo er begonnen hatte. Die Friedensverhandlungen wurden inzwischen unter fortwhrenden astereien und Rangstreitigkeiten auf dem Westflischen Friedenskongre zu Osnabrck und Mnster, zuletzt nur noch in Mnster, weitergefhrt. Am 24. Oktober 1648 wurde endlich der Friedensvertrag unterzeichnet. *) A. Schmitthenner, Friede auf Erden (Wiesbadner Volksbcher)

3. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 173

1902 - Leipzig : Roßberg
— 173 — § 181. Die Kriegsnot in Deutschland. Jetzt hielt in Deutschland kein Feldherr mehr die „Soldateska" im Zaum. Trotz aller Verschlechterung der Münze mangelte das Geld, den Sold zu zahlen. Die Söldner wurden Räuber, die mit blutiger Hand selbst nahmen, was sie brauchten und das andere verdarben. Den Wein ließen sie ausfließen; m die Betten nähten sie die Scherben zerschlagener Töpfe; sie setzten den Bauern den „roten Hahn" aufs Dach, zwangen sie durch Radeln" (Einklemmen der Finger unter den Hahn der Flinte), Zusammenpressen des Kopses, Aushängen im Rauch und andere Scheußlichkeiten, ihre vergrabenen Wertsachen auszuliefern. Es hals wenig, wenn der Profoß dann und wann einen der „Krabaten und Schnapphahnen durch das hänfene Fenster sehen ließ" oder mit des Seilers Tochter kopulierte". Ganze Landstriche lagen Öde; aus den Gassen der Dörfer wuchs Gras; Landstraßen und Dammbauten verfielen. Die Heere fanden keine Nahrung mehr; Hunderte fielen der Pest oder der rächenden Kugel des Landmanns zum Opser; Soldatenweiber warfen ihre Kinder weg, um ihnen die Qualen des Verhungerns abzukürzen. § 182. Der Westfälische Friede. Seit dem Jahre 1645 fanden in Münster und Osnabrück Verhandlungen über den Frieden statt, die sich aber außerordentlich langsam hinschleppten; im Oktober 1648 kam es end- 1g4s. lieh, nachdem auch der Kaiser, seit 1637 Ferdinand Iii, ferne Zustimmung gegeben hatte, zur Unterzeichnung des Friedens. 1. Bestimmungen über die Gebietsverhiiltnisse. An Frankreich wurde außer den Bistümern Metz, Toul und Verdun, tue es bereits 1552 gewonnen hatte, das österreichische Elsaß abgetreten; französische Fahnen wehten also nunmehr am Rhein, und Süd deutsch land stand französischen Einfällen offen. An Schweden fielen Vorpommern, dazu die Stadt Wismar und die Bistümer Bremen und Verden; so beherrschte es die Mündungen der Oder, Elbe und Weser. Brandenburg erhielt Hinterpommern und zur Entschädigung für Vorpommern, das ihm nach alten Erbverträgen zustand, die Bistümer Cammin, Minden, Halberstadt und die Anwartschaft aus das Erzbistum Magdeburg, dessen Verwalter, ein sächsischer Prinz, im Jahre 1680 starb. Bayern behielt die Oberpfalz und die Kurwürde. Die Rheinpsalz wurde dem Sohne Friedrichs V., Karl Ludwig, zurückgegeben und sür ihn eine achte Kurwürde geschaffen.

4. Teil 3 - S. 116

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 116 — 4. Elsaß-Lothringen hat wichtige Festungen. Eine der stärksten Festungen ist Metz. Metz hat nicht nur einen Gürtel von Erdwällen, Mauern und Gräben aufzuweisen, sondern ist auch in weitem Umkreise mit einer Kette von einzelnen kleinen Festungen oder Forts umgeben. In ganz ähnlicher Weise ist auch Straßburg befestigt. Zur sachlichen Besprechung. a. Welchen Zweck haben die starken Festungen des Reichs- landes? Sie sollen den Franzosen den Einfall ins deutsche Reich wehren, indem sie wichtige Straßen und Eisenbahnen versperren, auf denen die Franzosen leicht ins Innere Deutschlands dringen können. Die Straßen, die Straßburg schützt, kennen wir bereits. Nenne und zeige sie noch einmal! Welche Wege aber schützt Metz? (Die, welche von Frankreich aus durch Lothringen nach Mannheim, Mainz und Koblenz führen! — Moselstraße!) — Welchen Zweck hatten diese Festungen, als sie sich noch in den Händen der Franzosen befanden? (Sie sollten den Deutschen den Einmarsch in Frankreich erschweren und den Franzosen den Einsall in Deutschland erleichtern.) Freilich haben sie im letzten Kriege diesen Zweck nicht erfüllt. Inwiefern? — Wie hat man wohl dafür gesorgt, daß es uns in einem späteren Kriege mit unseren Festungen nicht ähnlich geht, wie es den Franzosen 1870 mit den ihrigen erging? (Verstärkung der Befestigungen.) b. Hatten denn die Deutschen ein Recht, Elsaß-Lothringen den Franzosen wegzunehmen? Gewiß? Die Franzosen hatten es ja erst stückweise von Deutschland losgerissen. Straßburg war von Ludwig Xiv. sogar mitten im Frieden geraubt worden. c. Was erinnert wohl noch hente in den Reichslanden an die französische Herrschaft? Noch heute reden viele Bewohner die französische Sprache. Dies ist besonders in Lothringen der Fall. „Dort erblicken wir auch in Kleidung und Lebensweise der Landbewohner noch viel französische Art. Die Männer tragen mit Vorliebe die blaue Bluse und die gezipfelte Mütze. Die Frauen schmücken sich gern mit der weißen Morgenhaube und einem hellen über die Brust gekreuzten Schultertuche. Die Wohnhäuser sind nicht sehr breit, aber von größerer Tiefe. Grüne Holzklappläden (Jalousien) schließen die kleinen Fenster. In der Haus- flur weitet sich ein Kamin nischensörmig aus, in dem ein kupferner Kessel an einer Kette über dem Feuer hängt. In der Wohnstube aber fehlt vielfach der Ofen, dessen trauliche Nähe der Deutsche so ungern vermißt." (Schreyer.) — Allerdings ist französische Sprache und französische Art in den Reichslanden in Abnahme begriffen. Wie erklärst du dir dies? (Schule, Kirche, Militär, Verwaltung.) b. 3tfl: Wie es am Sonntage, am Johannisfest und bei Hochzeitsfeierlichkeiten in den elsäßifchen Dörfern zugeht.

5. Landeskunde der Provinz Westfalen und der Fürstentümer Lippe, Schaumburg-Lippe und Waldeck - S. 18

1894 - Breslau : Hirt
18 Geschichtliche Entwicklung, französische Verwaltung, zeitweise als Teil des sog. Königreichs Westfalen mit der Hauptstadt Kassel unter Jerome Bonaparte; das Kölnische Süd- Westfalen verblieb bei Hessen-Darmstadt, Im Jahre 1815 erhielt Preußen im Wiener Kongreß zunächst seine alten, an die Franzosen verlorenen westfälischen Länder zurück und bildete nun uuter Hinzunahme des Bistums Paderborn, der fürstlichen Abtei Corvey, des kölnischen Westfalens (Grafschaft Arnsberg, Sauerland), der Reichs- stadt Dortmund, der Grafschaften Nafsau-Siegen, Wittgenstein-Wittgenstein, Wittgenstein-Berleburg, des kölnischen Bestes Recklinghausen, des ganzen Bistums Münster die heutige Provinz Westfalen, gegliedert in drei große Re- gierungsbezirke. Zum Reg.-Bez. Münster kam außer dem alten Bistums-Territorium im Norden der Lippe der Kreis Mecklinghausen im Süden des Flusses, dazu die alteu Grasschasteu Ober-Liugen, Tecklenburg, Steinfurt, A u h o l t. Der große Nordostbezirk Minden wurde gebildet aus den Bistümern Minden und Paderborn, der Grafschaft Ravensberg, den Abteien Hersord und Corvey, den Grafschaften Rietberg und Rheda nebst dem früher zu Hannover gehörenden Amt Reckeberg. Die übrigen bereits genannten Grafschaften und Städte (Lippstadt, bis 1850 gemeinsam mit Lippe-Detmold) bildeten den dritten Regiernngs-Bezirk mit Arnsberg als Hauptstadt. Zu bemerken ist noch, daß die Bewohner der Kreise Siegen und Berleburg nicht fächsisch-niederdentsch, sondern sränkisch-hochdeutsch erscheinen in Sitte, Sprache und im Bau des Bauernhauses; auf dem Lande hüben: „dat Water", drüben: „das Wasser". Beim sächsischen Bauernhause Alles uuter einem Dach, beim fränkischen die Tenne, oft auch Stallung vom Wohnhause getrennt. Die beiden großen Organisatoren der neueu Provinz waren von 1802 bis 1806 der Freiherr von Stein, 1815 bis 1844 der erste Oberpräsi- dent Freiherr von Vincke. Münster, 1648 schon caput Westfaliae ge- nannt, die alte sürstbischöfliche Residenz mit herrlichem Schloßbau, einer Hoch- schule aus der Fürstenberg'schen Zeit, vielen aufgehobenen Klöstern, die zu Kasernen umgebaut werden konnten, fehr gelegnen Exerzierplätzen, erhielt den Vorzug, Sitz der obersten Provinzial- und Militärbehörde zu werdeu. Westfalens streitbare Mannschaft gehört.zum Teil dem siebenten, zum Teil dem elften Armeekorps an (f. Tabellen unter Viii). Unter dem glorreichen Szepter der Hohenzollern hat sich Westfalen zu einer der blühendsten Provinzen des preußischen Staates emporgernngen. Bilduugsaustalten, Industrie, Land- und Forstwirtschaft, Wege- und Kanal- bau*), Kunst und Handwerk, Berg- und Hüttenwesen, Heil- und Pflegeanstalten stehen auf der Höhe der Zeit. Die alten Bauernhäuser, Fachbau mit Strohdach (f. d. Bild S. 46), alte sitten, Trachten und Gebräuche, wie sie Annette v. Droste, Levin Schiicking, Karl Jmmermann aus dem ersten Drittel des 19. Jahrh. geschildert haben, sind meist *) Der Dortmund-Emshäfen-Kanal geht der Vollendung entgegen, eine weitere Verbindung von Rhein. Weser, Elbe (Mittellandkanal) sielet in Aussicht.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 108

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 108 — 3. Die unter geistlicher Oberhoheit stehenden Bischofstädte (Worms, Köln, Mainz, Augsburg, Regensburg). a) Sie entwickelten sich in Anlehnung an bischöfliche Residenzen. b) Sie nahmen auf Grund von Immunitäten eine Sonderstellung ein. 348. Inwiefern waren die Reichsstädte völlig frei von jeder Landeshoheit? 1. Sie besaßen das Recht der freien Wahl ihres regierenden Rates : der Ratsherren und der Bürgermeister. 2. Sie erhielten die eigene Gerichtsbarkeit. 3. Sie durften Münzen prägen und Zölle erheben. 349. Welche Umstände bewirkten die Entstehung von Städten? 1. Die landwirtschaftlich, merkantil und strategisch ausgezeichnete Lage der römischen Kolonien und St and lag er: die alten Rheinstädte der linken Stromseite und die Donaulager, wie Mainz, Köln, Augsburg. 2. Die Errichtung von Bistümern und Klöstern: Münster, Minden, Paderborn — Fulda, Korwey. 3. Die Erbauung kaiserlicher Burgen und Pfalzen: Goslar, Braunschweig, Wien — Ingelheim, Nymwegen, Aachen. 4. Das Bestehen von Bergwerken : Eisleben, Freiberg, Halle. 5. Das Vorhandensein günstigerflußübergänge: Erfurt, Magdeburg, Frankfurt. 6. Die Einmündung größerer Nebenflüsse: Koblenz, Passau. 7. Die Germanisation wendischer Städte: Berlin, Rostock. 350. Inwiefern machten noch im 13. Jhdt. die Städte im Innern einen ärmlichen Eindruck? 1. Die Häuser waren dürftig gebaut: a) Sie wurden aus Lehm und Holz aufgeführt. b) Sie wurden mit Stroh und Schilf gedeckt. c) Sie waren mit Fensteröffnungen versehen, die a) im Sommer meist offenstanden, ß) im Winter von den Reicheren mit Tuch, von den Ärmeren mit Stroh verschlossen wurden. 2. Die Straßen waren eng, uneben und krumm: a) Sie waren ohne Pflasterung und ohne Beleuchtung. b) Sie waren voller Schmutz und Unreinlichkeiten: a) Die Abfälle wurden sämtlich aus dem Hause auf die Straße geworfen, ß) Die Schweine- und Hühner ställe hatten hier ihren Standort.

7. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 355

1900 - Minden i. W. : Volkening
— 355 — gotischen Stil erbaute Rathaus ist wohl eines der schönsten in ganz Deutschland. Seine Vorderseite mit den schönen Bogen, den Präch- tigen Bogenfenstern, den schmucken Stufen des Giebels und den kühn aufstrebenden Spitzen und Zinken macht einen sehr erhebenden Eindruck. Im Hinteren Teile desselben zu ebener Erde befindet sich der berühmte Friedenssaal. In demselben wurde am 24. Ok- tober 1648 der westfälische Friede geschlossen, über den man fünf Jahre lang in Münster und Osnabrück verhandelt hatte. In den Ecken dieses altertümlichen, mit Getäfel und Schnitzwerk verzierten Saales stehen Schwerter, Lanzen und Panzer. Auch sieht man die Marterwerkzeuge, mit denen Johann von Leyden und seine beiden Genossen zu Tode gebracht wurden. Von den Wänden aber schauen in Reihen große altertümliche Brustbilder aus geschnitzten Rahmen ernst hernieder. Es sind die Bildnisse der Gesandten, welche den westfälischen Frieden in diesen Räumen abgeschlossen haben. Noch jetzt liegen dort aus den Sitzen an den Wänden des Saales die alten Polster und Decken, wie vormals, als hätte eben erst die Gesellschaft den Saal verlassen. Das im westlichen Teil der Stadt frei daliegende Schloß ist erst im 18. Jahrhundert erbaut und war zur Residenz der Bischöfe bestimmt. Doch hat es nicht viele mehr in seinen Mauern beherbergt. Als 1803 die weltliche Herrschaft der geistlichen Fürsten in Deutschland aufhörte, fiel die Stadt Münster mit einem großen Teil des Bistums an Preußen; der General Blücher nahm sie für den König in Besitz, und der Freiherr von Stein ordnete die Regierungsangelegenheiten. Das Schloß wurde den höchsten Be- amten der Provinz, dem Oberpräsidenten und dem komman- dierenden General des Vii. Armeekorps, zum Wohnsitz angewiesen, während der Bischof seinen Palast am Domplatz bezog. — Hinter dem Schloß breitet sich der botanische Garten aus, in dem gar viele ausländische Gewächse gezogen werden und herrliche Alleen und Lustgebüsche sich befinden. Nicht weit vom Schloß befindet sich der zoologische Garten, der alle westfälische Tiere und viele ausländische beherbergt. In ihm liegen das reich ausgestattete 23*

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 475

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 175. Deutschland nach dem dreißigjährigen Kriege. 475 kamen die stehenden Heere auf, welche den größten Teil der Staatseinkünfte -erschlangen und ungezügelte Eroberungslnst unterstützten. Anmerkungen. 1. Nach dem Frieden von Osnabrück blieben die fremden Truppen noch geraume Zeit in Deutschland. Die Franzosen wichen nicht aus den eroberten Festungen, bevor alle Bedingungen erfüllt waren. Bis der Kostenersatz für die Schweden aufgebracht wurde, vergingen noch zwei Jahre, während welcher die Schweden auf deutsche Kosten zehrten. Sechs Jahre nach dem Frieden brandschatzten noch einige Regimenter das Bis- tum Münster. 2. Während den Jahren 1636—1637 war in vielen Teilen Deutschlands, besonders in Sachsen, Hessen und im Elsaß, eine so große Hungersnot, daß die Leute Leichname vom Galgen herunterholten / die Gräber aufwühlten, Tote verzehrten, die soeben gestorben waren, und dann vor Graus in Raserei verfielen und sich selbst das Leben nahmen. Es bildeten sich Bauden, die auf Menschen Jagd machten. Als man zu Worms eine solche Bande auseiuandertrieb, die um siedende Kessel herumsaß, fand man menschliche Arme und Beine zur Speise zubereitet in den Kochgeschirren vor. Die Äcker lagen unbebaut und die Werkstätten standen leer. Im Herzogtum Würtemberg allein waren abgebrannt 8 Städte, 45 Dörfer, 158 Pfarr- und Schulhäuser, 65 Kirchen, 36 000 Häuser. Die Bewohner ganzer Dörfer starben an der Ruhr und Pest dahin infolge unnatürlicher Lebensmittel und aus Mangel an Kleidung und Wohnung. 3. Die Hexenverfolgung gründete sich auf den Wahn, daß es Menschen gebe, welche mit dem Teufel einen Bund eingehen und nicht nur abscheuliche Verbrechen mit demselben ausübten, sondern auch andern an Leib und Seele schaden könnten. Dieser Glaube mag durch die unnatürlichen Laster hervorgerufen worden sein, welchen im Mittelalter viele Häretiker in ihren Versammlungen sich hingaben. Hauptsächlich würden Frauen und Mädchen der Hexerei beschuldigt. Die Zahl der Opfer dieses furchtbaren Wahnes ist eine schreckenerregende. Schon vor und während des dreißigjährigen Krieges loderten die Scheiterhaufen und nach demselben steigerte sich der Wahnsinn noch. Die Protestanten wetteiferten mit den Katholiken, jct es fielen in den protestan-tischen Ländern mehr Opfer als in den katholischen. In der kleinen Reichsstadt Nördlingen wurden in den Jahren 1590, 1591 und 1592 nicht weniger als 32 Hexen, in Rottweil im 16. Jahrhundert in 30 Jahren 42, im 17. Jahrhundert in 48 Jahren 71 Zauberer und Hexen verbrannt. Im Gebiete des Fürstbischofs von Bamberg wurden von 1627—1630 an 285 Personen verbrannt. Bei Wolfenbüttel standen eine solche Unmasse angebrannter Pfähle, an denen die Hexen „eingeäschert" wurden, daß der Ort den Namen Hexenwald erhielt Am wenigsten wurden in Italien verbrannt, in Rom gar niemand. 5jct erste Mann, der sich dagegen erhob, war der Priester Cornel X°0§ in Mainz (f 1593), am erfolgreichsten aber der Jesuit Friedrich Spee, der 1627 und 1628 allein 200 Personen auf den Scheiterhaufen begleitete die er alle als unschuldig erkannte. Mit Spee zu gleicher Zeit wirkte der Jesuit Tan ne r. Später erhob sich mit aller Kraft

9. Geschichtsbilder - S. 57

1890 - Leipzig : Richter
— o ( — die in der Kirche gehalten wurde, teilzunehmen, dann aber mich, um auf dem Markte einzukaufen, was sie für das nächste Jahr brauchten. Sie waren also-zur Messe gekommen und hatten nebenbei den Markt mit besucht; später aber nannte man auch den Markt Mejt'e. Zu den aus Klöstern erwachsenen Städten gehören St. Gallen und Fulda. Unter Karl dem Großen erwuchsen im alten Sachfen-lande zu Bischofssitzen die Städte Münster, Osnabrück. Paderborn, Minden, Bremen, Verden, Hildesheim und Halberstadt. Bremen war z.b. anfänglich nur ein heidnisches Fischerdorf, in welchem der heilige Willehad das Christentum predigte und um das Jahr 787 ein hölzernes Kirchlein zu Ehren St. Peters erbaute. Auch Frankfurt am Main und Sachsen hausen führen ihren Ursprung auf die Zeit Karls des Großen zurück. Zahlreiche Städte entstanden im Innern Deutschlands unter König Heinrich I. Der Anfang derselben war eine zum Schutze gegen die anstürmenden Ungarn oder Slaven errichtete Burg, von welcher später die Bewohner der Städte den Namen „Bürger" hatten. Meißen, Merseburg und Quedlinburg verehren Heinrich I. als ihren Gründer; in demselben Jahrhundert entstanden Braunschweig, das aus der Burg Altewiek hervorging, und Lüneburg, dessen Anfang ein Kloster auf dem sogenannten Kalkberge war. In den nächsten Jahrhunderten entstanden: Leipzig ans einem Fischerdorfe zwischen Elster und Pleiße, Dresden aus einer Ansiedelung von Fährleuten auf dem rechten Elbufer, Nürnberg aus einem slavischen Marktflecken, der unter dem Schutze einer kaiserlichen Burg sich zu einer deutschen Stadt entwickelte. München entstand an der Stelle, wo über die Isar eine Brücke führte, welche von den zahlreichen aus dem sogenannten Salzkammergute nach dem westlichen Deutschland fahrenden Salzfuhrleuten benutzt wurde. Im dreizehnten Jahrhundert waren die meisten der jetzigen Ltädte Deutschlands schon vorhanden, die größte derselben, die Kaiserstadt Berlin, wuchs aber erst im vierzehnten Jahrhundert aus den an der Spree sich gegenüberliegenden Dörfern Köln und Berlin zu einer Stadt zusammen. 3. Von den Dörfern unterschieden sich die mittelalterlichen Städte durch die Befestigungen, hinter denen ihre Bewohner den andringenden Feinden Trotz bieten konnten. Zunächst war die Stadt von einer hohen Mauer umgeben, die oft so dick war, daß die Verteidiger oben auf ihr bequem Platz hatten. Oft war auch an der Innenseite der Mauer oben auf hervorstehenden eingemauerten Balken ein ringsherumlaufender Gang aus Brettern angebracht, auf dem die Verteidiger standen. Hier waren sie durch den obersten Teil der Mauer gegen die feindlichen Geschosse gedeckt, außerdem war über dem Gange oft noch ein Holzdach angebracht. In dem obersten Teile der Mauer befanden sich dann Schießscharten, durch welche die Verteidiger schossen.

10. Bilder deutscher Kultur und Geschichte - S. 52

1898 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
Das Münster zu Strahburg. Von W. v. Goethe. Aus: Deutsches Lesebuch von Professor Dr. I. Hense. Freiburg im Breisgau 1889. Je mehr ich die Vorderseite des Münsters betrachtete, desto mehr bestärkte und entwickelte sich jener erste Eindruck, daß hier das Erhabene mit dem Gefälligen in Bund getreten sei. Soll das Ungeheure, wenn es nns als Masse entgegentritt, nicht erschrecken, soll es nicht verwirren, wenn wir sein Einzelnes zu erforschen suchen, so muß es eine unnatürliche, scheinbar unmögliche Verbindung eingehen, es muß sich das Angenehme zugesellen. Ta uns nun aber allein möglich wird, den Eindruck des Münsters auszusprechen, wenn wir uns jene beiden unverträglichen Eigenschaften vereinigt denken: so sehen wir schon hieraus, in welchem hohen Werte wir dieses alte Denkmal zu halten haben, und beginnen mit Ernst eine Darstellung, wie so widersprechende Elemente sich friedlich durchdringen und verbinden konnten. Vor allem widmen wir unsere Betrachtungen, ohne noch an die Türme zu denken, allein der Vorderseite, die als ein ausrecht gestelltes längliches Viereck unseren Augen mächtig entgegnet. Nähern wir uns derselben in der Dämmerung, bei Mondschein, bei sternheller Nacht, wo die Teile mehr oder weniger undeutlich werden und zuletzt verschwinden, so sehen wir nur eine kolossale Wand, deren Höhe zur Breite ein wohlthätiges Verhältnis hat. Betrachten wir sie bei Tage und abstrahieren durch Kraft unseres Geistes vom Einzelnen, so erkennen wir die Vorderseite eines Gebändes, welche dessen innere Räume nicht allein zuschließt, sondern auch manches Danebenliegende verdeckt. Die Öffnungen dieser ungeheuren Fläche deuten auf innere Bedürfnisse, und nach diesen können wir sie sogleich in neun Felder abteilen. Die große Mittelthiire, die auf das Schiff der Kirche gerichtet ist, fällt uns zuerst in die Augen. Zu beiden Seiten derselben liegen zwei kleinere, den Kreuzgängen angehörig. Über die Hauptthüre trifft unser Blick auf das radförmige Fenster, das in die Kirche und deren Gewölbe ein ahuuugs-
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